Irland – auf dreierlei Art

In diesem Jahr reisen wir auf die grüne Insel – nach Irland. Das Reiseziel stand schon häufiger auf unserer Reiseliste, war aber wegen der Schlechtwettergefahr immer wieder gecancelt worden. Als jedoch eine Dublin Reise zum Geburtstag geschenkt wurde, keimte die Idee mit Irland wieder auf. Wenn schon fliegen, warum dann nur für ein langes Wochenende – daraus kann doch ein ganzer Urlaub werden.

Leider wird’s für diesen Urlaub nur ein Nottagebuch geben, da meine täglichen Einträge plötzlich verschwunden waren – es lebe die Technik. Vielleicht ist ein Blatt Papier doch manchmal nachhaltiger.

1.Teil „Zu Fuß“ in Dublin

Tag 1 Dublin

Hotels sind in Dublin unglaublich teuer, also wird ein Airbnb Zimmer gebucht, was auch nicht ganz günstig ist. Wir fliegen mit Ryanair. Die City kann vom Flughafen aus bequem mit einem Bus erreicht werden. Alles sehenswertes kann man in Dublin gut zu Fuß erkunden und erstreckt sich im Wesentlichen entlang des Flusses Liffey.

Am ersten Tag wird durch die Stadt gebummelt, um einen Eindruck zu gewinnen. Bei der O’Connell  Bridge beginnt die gleichnamige (Einkaufs-)Straße mit dem Einkaufszentrum, dem Post Office und dem Millennium Spire.

Die 130 m hohe Nadel aus Stahl ist ein neues Wahrzeichen der Stadt. Zu den Sehenswürdigkeiten gehören auch die unzähligen Pubs, besonders die im Temple Bar Viertel. Hier wird gleich mal ein erstes Pint probiert und eine erste Portion Fish & Chips verspeist. Später auch in der Temple Bar – hier ist es gleich ein bisschen teurer.

Abends wird in einem Pub gespeist. Wir wollen möglichst die regionale Küche probieren, deshalb fällt die Wahl unserer Gerichte heute entsprechende aus.

Tag 2 Dublin

Ein gebuchter Stadtspaziergeng zum Thema „Streetfood“ führt durch die Stadt auf schöne Straßen und zu interessanten Köstlichkeiten.

Es bleibt noch Zeit für Molly Malone, dem Trinity College bis zum „Hungerschiff“ und wieder zurück. Die Christ Church Cathedral wird nur von außen bestaunt.

Das Abendessen ist heute eher eine Enttäuschung. Durch Google Maps verführt, fallen wir auf einen schlechten Fastfood-Laden rein. Wir haben nach einem anstrengenden Tag keine große Lust mehr, etwas Neues zu suchen und belassen es dabei. Schade!

Tag 3 Dublin

Wir spazieren zum Phoenix Park. Das riesige Wellington Denkmal wird angemessen bewundert. Den bestimmten tollen Zoo schenken wir uns und gehen lieber in das Nationalmuseum (kostenlos).

Vorgebucht haben wir die Besichtigung des Guinness Storehouse. Sehr interessant mit einem Blick auf die Stadt beim Genuss eines Pints.

Gut gegessen haben wir heute im „Gallagher’s Boxty House.

2. Teil Mit dem Mietwagen und Zelt durch Irland und Nordirland

Tag 4

Von Dublin geht es mit einem Mietwaden auf eine Rundreise entlang der irischen Atlantikküste mit Zelt. Der Mietwagen wird am Airport übernommen.

Die Campingausrüstung wurde mitgebracht in den Rucksäcken und ist entsprechend minimalistisch, aber ausreichend.

Das erste Ziel sind die Cliffs of Moher(vorher machen wir noch einen Zwischenstopp in Limerick und schauen uns dort zum ersten mal den Shannon an).

Der Campingplatz  liegt sehr schön. Direkt am Meer mit schönem Sonnenuntergang.

Das Wetter ist nicht so schlecht. Hier bekommen wir auch die passende Gaskartusche. Ansonsten ist der Campingshop sehr spartanisch. Campingläden sind in Irland nicht so angesagt. Abendessen gibt es im Zelt. Es sind die letzten zwei Packungen von Elisabeths Grönland-Trip.

Tag 5

Heute machen wir unsere Wanderung zu den Cliffs.

Der Weg ist wunderschön entlang der Steilküste bei schönstem Wetter – und das in Irland.

Unfreiwillig bringen wir es auf 28 km, da auch komplett zurückgewandert werden muss. Den in Aussicht gestellten Bus Pendelverkehr für den Rückweg gibt es leider nicht mehr.

Zur Belohnung gibt es ein leckeres Abendessen in einem romantischen Lokal im Ort.

Tag 6

Weiter geht es über Galway nach Westport. Die Route führt häufig entlang des „Wild Atlantic Way“.

Zwischendurch immer wieder typische irische Ausblicke. Die tollen Strände am Atlantik mit ihren Kite-Surfern sind beeindruckend.

Der Ort Westport hat uns „nicht vom Hocker gehauen“. Das lag vielleicht auch ein bisschen an dem Campingplatz, der inmitten eines Vergnügungsparkes liegt. Wenig schön, sehr laut und wuselig. Mit Abstand der schlechteste Platz in diesem Urlaub. Heute wird mal im Zelt gekocht.

Tag 7

Der nächste Tag bringt uns nach Strandhill bei Sligo. Hier findet gerade ein Laufwettbewerb statt. Buden stehen am Strand, doch wir entscheiden uns nach einem schönen Strandspaziergang für Fish and Chips.

Der Campingplatz liegt direkt hinter den Dünen und das Meeresrauschen wiegt in den Schlaf. Das Wetter ist eher bescheiden. Zum ersten Mal richtiger Dauerregen und durchaus starker Wind. Zum Glück regnet es überwiegend in der Nacht.

Während der Fahrt können immer wieder tolle Strände besucht werden, doch zum Baden ist es nicht warm genug. Das Wasser hat hier um die 14 C. An der Atlantikküste ist das Wetter durchwachsen.

Tag 8

Wir sind raus aus der EU und haben das Vereinigte Königreich betreten. Davon merkt man zunächst nicht viel, da es keinerlei Grenze oder Grenzmarkierungen gibt. Allerdings weisen uns die vielen an den Lampenmasten aufgehängten Unions Jacks darauf hin, dass wir jetzt in einer anderen Welt sind. Nebenbei hat auch unser Navi automatisch von KM auf Meilen umgestellt.

Bei Bushmill sind zwei Nächte vorgesehen für den Giant’s Causeway.

Wir übernachten auf einem netten Caravan-Platz, der ein paar Plätze für Zelte vor dem eigentlichen Platz bereitstellt.

Es geht noch auf Entdeckungstour in die nähere Umgebung. Dabei entdecken wir Dunluce Castle.

Den horrenden Eintritt (leider überall in GB so) schenken wir uns, dafür gönnen wir uns ein tolles Eis.  Vor dem Eisstand auf dem Parkplatz hat sich eine große Schlange von „Eishungrigen“ gebildet. Wir können nicht widerstehen und schleißen uns der „Bewegung“ an. Es hat sich gelohnt.

Tag 9

Die Wanderung entlang dieser Küste ist ein Erlebnis.

Natürlich läuft man zu dieser Jahreszeit in riesigen Mengen anderen Touristen. Das macht aber nichts angesichts einer solchen beeindruckenden Landschaft.

Auf der Weiterfahrt entlang der Küste Richtung Belfast gibt es immer wieder Aussichtspunkte mit Blick auf die Küste, auch auf die Carrick-a-rede Rope Bridge. Das Abenteuer, die 20 m auf dieser atemberaubenden Hängebrücke zu gehen, soll jedoch 20 £ kosten – das sparen wir uns.

Tag 10

Heute geht es nach Belfast. Die Route am Meer entlang führt immer wieder durch schöne Orte und gewährt schöne Ausblicke.

Tag 11

Für Belfast sind zwei volle Tage geplant. Der Campingplatz liegt stadtnah, hat aber keine direkte Busanbindung. Bemerkenswert: Der erste vollautomatische Campingplatz, den wir erleben. Alles läuft über das Internet. Wir haben kein Personal dort gesehen.

Es geht mit dem Auto in die Stadt.  Geparkt wird in einem Parkhaus in der Innenstadt. Hier fällt die Wahl für eine komfortable Besichtigung auf einen Hop on – Hop off Bus. Erstmal die ganze Runde fahren, um einen Überblick zu bekommen. Vom Rathaus geht es in Richtung Titanic Quartier – Belfast ist fast eine Titanic Stadt. Das Schicksal der Titanic ist allgegenwärtig. Am Europahotel und der Oper vorbei kommt die Queens Universität und der Peace Wall.

Zu Fuß können noch Feinheiten entdeckt und Fotos gemacht werden.

Tag 12

Heute geht es in die Titanic Ausstellung. Hier wurde das Schiff in der Harland & Wolff Werft gebaut und am 31.05.1911 lief die „RMS Titanic vom Stapel.Ein „Muss“, wenn man in Belfast ist.

Man erfährt viel über die Planung und die Bauphase. Die Ausstattung der Kabinen kann besichtigt werden. An alle Opfer wird auch erinnert. Es lohnt sich durch das Quartier zu spazieren, um noch einiges Interessantes zu entdecken wie den „Big Fish“.

In der Nähe der Uni ist der botanische Garten mir interessanten Palmenhäusern und dem Ulster Museum. Die St. Anne’s Cathedral ist auch einen Besuch wert.

In der City gibt es noch Einkaufszentren und den Clock Tower. Gut gegessen haben wir in „The Kitchen Bar“  – eine Empfehlung aus dem Reiseführer.

3. Teil Mit dem Hausboot auf dem Shannon

Tag 13

Obwohl der letzte Abend in Belfast mild und trocken war, hat es die ganze Nacht geregnet. Es geht früh los zum dritten Teil unserer Reise. So muss das Zelt klitschnass abgebaut werden. Um 10.00 Uhr treffen wir in Dublin Tore, der uns die eine Woche auf dem Hausboot begleiten wird. Hier schließt sich für uns die Rundfahrt mit dem Zelt.

Am frühen Nachmittag steht unser Boot in Banagher bereit. Wir haben bei dem Bootsvermieter Silverline gebucht. Das hatten wir über ein spezialisiertes deutsches Reisebüro gemacht, dass wir sehr empfehlen können. Es hat uns bei der Vorbereitung sehr geholfen.

Erst eine theoretische Einweisung mit vielen Erklärungen und Hinweisen, dann ein Film mit weiteren Erläuterungen und jetzt auf das Boot. Ein junger Mann gibt praktische Hinweise, fährt ein Stück und Kai lenkt das Boot zurück an den Anleger. Prüfung bestanden.

Nun zum Supermarkt zum Bevorraten mit den Basics, die man so zum Kochen braucht und für die Mahlzeiten und das Frühstück für die ersten Tage. So, alles aus dem Auto raus und auf das Schiff – inklusive des klatschnassen Zelts, damit es trocknen kann. Es ist sonnig und warm geworden. Wer hätte das heute Morgen gedacht. Die Reise geht los und es gibt die ersten Regentropfen. Das Regenzeug muss nur kurz getragen werden und das sonnige Wetter kommt zurück. Heute geht es bis Clonmacnoise – eine kurze Fahrt, um rechtzeitig dort zu sein bevor alle Liegeplätze belegt sind.

Tag 14

Am Anleger in Clonmacnoise befindet sich eine alte Ruine und eine alte Klosteranlage, die besichtigt wird. Papst Johannes Paul II war auch schon dort.

Weiter geht die Reise bis Glasson. Dort gibt es ein hervorragendes Restaurant in schönster Lage, das uns ans Herz gelegt wurde – Wineport-Lodge

.

Bei herrlichem Sonnenschein sind wir unterwegs. Der Anleger gehört zum Restaurant und wir werden gleich in Empfang genommen für eine Reservierung. Das Essen ist wirklich gut und man sitzt sehr schön, um den Sonnenuntergang zu genießen.

Tag 15

Der Hochnebel wird abgewartet, bevor die Reise weiter geht. Heute wird der große See „Lough Ree“ überquert. Die erste längere Fahrt bis Tarmonbarry. Hier wird auch das erste mal gebadet. Einen Pub gibt es auch. Der wird Abends noch für einen Absacker Pint besucht.

Der herrliche Tag endet mit einem schönen Mondaufgang und einem fantastischen Sternenhimmel.

Mittlerweile haben wir schon einige Schleusen und Brückendurchfahrten hinter uns gebracht und sind perfekt. Auch das Anlegen klappt ohne Schwierigkeiten.

Tag 16

Sonnencremewetter. Der leichten Sonnenbrand von gestern wird heute mit Sonnenschutz eingecremt. Wer hätte gedacht, dass das Wetter so gut wird. Richtig warm wird es, nachdem sich der morgendliche Nebel gelichtet hat.

Weiter geht die Fahrt durch Brücken und Schleusen bis Carrick-on-Shannon, unser heutiges Ziel und auch das Ziel unserer Bootsfahrt, denn morgen treten wir die Rückfahrt an. Der Ort ist übersichtlich und lädt zu einem kleinen Spaziergang zur Kirche und in die kleine Einkaufsstraße ein. Später geht es nochmals zu LIDL, um die Vorräte zu ergänzen. Zum Abendbrot wird ein leckeres Curry gekocht. Die Sonne geht wieder in den schönsten Farben hinter der Brücke unter. Diese wird sogar stimmungsvoll beleuchtet. Es bleibt den ganzen Abend mild.

Tag 17

Bevor die Rückreise beginnt, wird getankt, der Toilettentank geleert und der Müll entsorgt. Die Rückfahrt wird aber auf anderen Wegen bestritten. Es gibt noch romantische Nebenarme, in die sich hineingetraut wird. Das Wetter ist unfassbar gut. Unser heutiger Übernachtungsplatz liegt ganz einsam in Killglas.

Tag 18

Morgentliches Schwimmen und ein kurzer Morgenlauf haben sich etabliert bevor abgelegt wird. Es wird früher gestartet als sonst, so dass unser Frühstück während der Fahrt zubereitet wird. Es kann zum Essen aber doch pausiert werden, da die Zeit reicht und zusätzliches Anlegen kein Aufwand ist. Eingekauft wird später auch noch für den Abend. Unser heutiges Ziel: Portrunny.

Tag 19

Auch heute geht es zeitig los. Der See wird wieder überquert. Es wird wieder beim Kloster übernachtet. Der einzige Anleger, der das zweite Mal angesteuert wird. Das sehr gute Wetter sorgt für Leben an den Anlegestellen durch die einheimische Jugend, die die Gelegenheit zum Baden nutzt. Wir auch. Heute ist schon Abschiedsstimmung. Alle duschen noch mal. Die letzten Vorräte werden mit dem Abendessen abgebaut. Ein bisschen aufräumen. Schade, wie schnell die Zeit vergeht. Die Sonne ist noch mal herrlich untergegangen und jetzt wird bei mildem Wetter auf das Aufgehen der Sterne gewartet.

Tag 20

Heute brechen wir früh auf. Wir müssen unser Boot, dass uns ans Herz gewachsen ist, leider wieder abgegeben.

Alles das klappt ohne Probleme. Wir sind derweilen auch eine eingespielte Mannschaft. Dannach geht es wieder in unseren Mietwagen, der eine Woche brav auf uns gewartet hat. Wir fahren zügige zurück nach Dublin.

Wir übernachten die letzte Nacht noch einmal im Zelt. Der Campingplatz  ist ein wenig außerhalb von Dublin, aber sehr schön.

Wir nehmen den Bus in die Innenstadt. Fährt ca. 45 Minuten und man muss abgezähltes Kleingeld haben. Aber ansonsten eine prima Möglichkeit.

Wir schlendern noch ein wenig durch die Stadt auf der Suche nach einem passenden Restaurant für unser irisches Abschiedsessen. Wir werden fündig und genießen ein letztes Mal die gute irische Küche. Danach geht es mit dem Bus zurück zum Campingplatz.

Tag 21

Samstag, den 09.09.2023

Es geht früh zurück zum Flughafen, um den Mietwagen abzugeben. Alles läuft reibungslos. Ryanair ist sehr pünktlich und leider geht es wieder zurück nach Hause.

Es war ein sehr schöner Urlaub!

Einige Tipps für Irland:

Dublin ist toll, aber sehr voll. Sucht Euch im Vorwege vielleicht passende Touren bei kleinen Anbietern.  Man kann fast alles gut zu Fuß machen und braucht für Dublin kein Mietwagen.

Wir haben im gesamten Urlaub kaum Bargeld gebraucht. Sowohl in Irland als auch in Nordirland wird überall die Karte akzeptiert, eigentlich sogar bevorzugt.

Wir haben den ersten Campingplatz vor gebucht und dann regelmäßig am Vorabend den nächsten gebucht. Nur einmal sind wir von diesem Prinzip abgewichen und mussten prompt allen Charme einsetzen, um noch einen Platz zu ergattern.

Falls Ihr mit einem Campingkocher unterwegs seid, braucht Ihr entsprechenden Brennstoff. Das ist nicht immer einfach. Natürlich gibt es die entsprechenden Kartuschen in Irland. Aber einen Laden zu finden, der sie auch verkauft, ist nicht einfach.

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