Sardinien- mal so zwischendurch

Am Anfang stand die Idee, eine Woche Urlaub zu machen. Doch wohin im April? Ein Prospekt warb für Sardinien und die Idee gefiel. Es wurde nicht das Pauschalangebot. Wir haben Flug, Unterkunft und Auto gebucht und los ging die Reise. Ohne Aufregung natürlich nicht: Zwei Tage vor Abflug, wurden die Flüge storniert. Und nun? Nach 1,5 Std. Warteschleife konnte zum Glück umgebucht werden. Ein Rätsel bleibt, warum uns nicht gleich die neuen Flugzeiten mitgeteilt wurden.

09.04. Samstag: Anreise

Um 13.00 Uhr sollte nun der Flug in Richtung Frankfurt starten, aber auch bei der Lufthansa scheint alles drunter und drüber zugehen. Um 14.00 Uhr geht es endlich los. In Olbia kommen wir zum Glück fast pünktlich an. Muss doch der Mietwagen bis18.00 Uhr abgeholt werden.

Unser Gepäck hat den Umstieg auch geschafft. Der kleine Citroën bringt uns zu unserer Unterkunft. Alles macht einen guten Eindruck, doch wo ist die Küchenzeile? Wir haben uns wohl verbucht und es ist nur ein Zimmer geworden. Ein Upgrade ist nicht möglich, also müssen wir uns mit dem Zimmer begnügen. Schnell noch was für das Frühstück kaufen und zum Essen gehen. Es ist kühl und sehr windig. Ungemütlich. In Olbia gibt es scheinbar die weltweit größte Ansammlung von Pizzerien. Wir kaufen welche zum Mitnehmen. Lecker sind sie jedenfalls.

10.04.22, Sonntag: 1. Tag

Sonnenbrillenwetter: Blauer Himmel, die Sonne strahlt bei frühlingshaften Temperaturen. Heute sind wir schon mal dem hamburgischen Dauerregen entfleucht. Auf geht es zur Joggingrunde. Unsere Unterkunft liegt nicht so schlecht. Zum Hafen und zurück kann man in 6 – 8 km schaffen und einen ersten Überblick über die Stadt bekommen.

Heute wird eine nördliche Route eingeschlagen in Richtung Costa Smeralda, wo die Prommis ihre Feriendomizile haben.

Auf dem Weg zu unserem ersten Ziel, Golfo Aranci, lohnt es sich anzuhalten, um die schöne Aussicht auf das Meer und die Granitlandschaft zu bewundern. Unser Haltepunkt ist mit einem Imbisswagen ausgestattet. Gute Gelegenheit zu frühstücken: Espresso und Pannini.

Die Straße wird immer schlechter bis zur Schotterpiste. Geht es noch weiter? Kommt tatsächlich noch ein Parkplatz? Fast am Meer kann geparkt werden. Erstmal die Hand ins Wasser halten. Gar nicht sooo kalt. Ein kleiner unscheinbarer Trampelpfad führt zu einem Wanderweg durch die schöne frühlingshafte Natur. Einiges blüht schon, auch der Ginster. Wir kommen an einer schönen Badebucht vorbei, doch das Badezeug ist leider im Auto geblieben. Der Weg teilt sich in verschiedene Richtungen auf. Wir gehen noch etwas bergan und genießen die schönen Blicke über das Mittelmeer. Die Farben leuchten in blau und gelb.

Noch ein kleines Stück nördlicher ist ein Leuchtturm verzeichnet „Faro di Capo Ferro“. Die Fahrt dorthin ist jedoch nicht lohnenswert. Leider steht er in einem Sperrgebiet und kann nur aus der Ferne betrachtet werden.

Noch ein kurzer Aufenthalt in Porto Cervo auf dem Rückweg. Jetzt in der Vorsaison war es dort recht einsam. Nur wenige der Nobelläden hatten geöffnet. Viele Ladengeschäfte machten den Eindruck, nie mir zu öffnen. Ein kurzer Bummel genügte, um sich einen Eindruck zu verschaffen.

Zurück in Olbia ging es zum Abendessen an den Hafen und in die Altstadt. Der schöne Tag wurde mit einem leckeren Eis gekrönt.

11.04.22, Montag: 2. Tag:

Die morgendliche Joggingrunde führt bei bestem Frühlingswetter bis zum Jacht- und Fährhafen. Zurück geht es durch die Altstadt und den Park. Der ist wirklich schön und hat sogar eine Wasserfontaine. Die heutige Expedition führt uns  in die südlicher Richtung.

Frühstückspicknick gibt es am Spiaggia di Lu Impostu, einem nahegelegenen Strand. Leider ist es heute wieder sehr windig und deshalb trotz der strahlenden Sonne recht kühl. Wir beschließen, die weite Fahrt bis zur Tropfsteinhöhle „Grotto Inspigioli“ auf uns zunehmen.

Die Küstenstraße ist sehr schön mit Blick auf das Meer, die Berge und die Landschaft. Auch die Höhle ist eindrucksvoll. Es ist spät geworden. Die serpentinenreiche Strecke braucht Zeit. Das Abendessen wird auf dem Rückweg in einem kleinen Restaurant eingenommen. Gar nicht so leicht, etwas zu finden. Vieles hat noch geschlossen.

12.04.22, Dienstag: 3. Tag:

Es soll heute nicht so weit gefahren werden. Für einen Strandtag ist es doch wieder zu windig. Der Wind verfolgt uns in diesem Jahr. Trotzdem wollen wir Strände und Aussichtspunkte in der Nähe ansteuern, um ein bisschen zu laufen und um die schönen Blicke über das Meer und die Insel zu genießen. Zum Frühstückspicknick geht es zum Spiaggia Marina. Diese Strand scheint ein Geheimtipp für Wohnmobile zu sein. Die letzten Meter „Straße“ sind wieder beschwerlich, doch dann kann in Strandnähe gehalten werden. Die Buchten scheinen für Wohnmobil geeignet zu sein und es kommen auch einige angefahren – mit deutschen Kennzeichen. Der Strand ist naturbelassen und nicht sehr breit, aber schön. In einem windstillen Eckchen lässt es sich verweilen.

Die Besichtigung weiterer Aussichtspunkte scheitert an den Straßenverhältnissen. Diese werden regelmäßig so schlecht, dass wir sie mit dem Mietwagen nicht befahren mögen. Total ausgewaschen und steinig. So wird nur noch ein weiterer Strand in der Nähe von San Paolo besucht, den Spiaggia di Porto San Paolo. Hier ist es besonders windig und die Surfer haben ihren Spaß. Am Ende des schönen Strandspaziergangs gibt es zur Belohnung einen Cappuccino.

Auf dem Rückweg gibt es noch einen spontanen Halt in einem Einkaufszentrum. Als Mitbringsel wird ein großes Stück Parmesan gekauft. Der ist hier wirklich günstig. Die sardinische Wurst ist auch lecker. Und Erdbeeren. Hier dürfen italienische Erdbeeren gekauft werden und sie sind sehr lecker. Wieder zurück werden die eingehandelten Spezialitäten als Vorspeise probiert. Zum Abendessen spazieren wir in die Altstadt. Leider war das Essen nicht so gut. Zum Trost gibt es noch einen Absacker in einer Bar.

13.04.22, Mittwoch: 4. Tag:

Warum immer in die Ferne schweifen? Das kleine Städtchen Olbia will auch erobert werden. Zu Fuß machen wir uns auf den Weg. Zuerst durch den  Parcours Fausto Noce zur Basilica di San Simplicio.

Das Gebäude geht auf das 12. Jahrhundert zurück. Die Erscheinung ist schlicht – von außen und von innen, aber einen Besuch wert. Die Besichtigung kostet € 4,00 Eintritt, aber so ein Schatz der Geschichte will auch erhalten werden. Eine weitere bedeutende Kirche ist „San Paolo“ – zu erkennen an der farbigen Kuppel. Das Bauwerk ist auch schlicht gehalten, verfügt jedoch über bunte Heiligenmalereien. Auch einen Besuch wert. Ein Bummel durch die kleinen Gassen der Altstadt schließt sich an. Wenn man die Hauptroute zum Hafen verlässt, gibt es noch viele schöne Winkel zu entdecken. Am Hafen angekommen, gibt es z. Zt. In Richtung Süden eine große Baustelle. Diese muss man ignorieren. Im Anschluss wird man mit einer schönen Promenade belohnt. Direkt am Wasser gibt es einen schönen gepflasterten und gepflegten Weg mit Palmen und Sitzmöglichkeiten. Sehr nett. Überhaupt, die Grünanlagen sind alle sehr gepflegt.

Im Bogen geht es zurück, aber nicht, ohne noch einen Cappuccino zu trinken. Heute soll mal im Zimmer zu Abend gegessen werden. Im Supermarkt am Hafen haben wir viele Leckereien entdeckt, die es geben soll. Und wieder gibt es  leckere Erdbeeren aus Italien – hier darf man sie ja essen, sind regional :).

14.04.22, Donnerstag: 5. Tag:

Heute geht die Fahrt nach Palau. Ein bisschen Norden fehlt noch. Von hieraus kann die geschützte Inselwelt mit einer Bootstour besucht werden – aber noch nicht im April. Die vielen Ausflugsboote liegen im Hafen und halten Winterschlaf. Die Fähre nach „La Maddalena“ fährt jedoch unermüdlich alle 20 min. Auf die Insel und zurück. Für € 19,20 sind wir dabei. Das Auto bleibt in Palau.

Die kleine Stadt ist sehr gemütlich. In einer Weinbar am Hafen sitzen Einheimische beim Weißwein. Dieser Sitte schließen wir uns an und genießen unser Getränk und die Aussicht.

Die Altstadt ist bald erobert und zum Abschluss gibt es noch ein leckeres Eis, bevor uns die Fähre zurückbringt.

Hier könnte man es auch länger aushalten. Die Insel wird für den nächsten Sardinienurlaub vorgemerkt. Palau selbst ist nicht so aufregend. Hier soll es schöne Strände geben, aber irgendwie verfehlen wir den ausgesuchten Strand. Eine Burganlage entdecken wir, aber auch hier ist noch nichts geöffnet. Auf zum Bärenfelsen, der hier in 3 km Entfernung sein soll.

Der Weg dorthin ist auch gesperrt. In der Saison muss Eintritt gezahlt werden und außerhalb der Saison ist der Weg zu. Wir marschieren zu einer Festung in der Nähe – auch die ist natürlich geschlossen. Der Weg ist aber schön, mir Blick auf Meer und Landschaft. Später lesen wir, dass sich der Bärenfelsenweg ohnehin nicht lohnt, da der Felsen gar nicht gesichtet werden kann. Eher Touristennepp. Trotz aller Hindernisse hatten wir einen schönen Tag. Abendessen gab es noch mal beim Imbiss in der Altstadt: Sardinische kleine frittierte Fische und frittierte Muscheln. Hier gibt es sardinische Spezialitäten.

Mit einem Restetrinken klingt der Tag auf der Terrasse aus.

15.04.22, Freitag: 6. Tag:

Schon der letzte Tag. Heute sollten Strände angesehen werden. Es ist der wärmste Tag und die unzähligen Strände und Buchten sind die Hauptattraktionen auf der Insel. Doch – Kai geht es nicht so gut. Alleine mache ich mich zu Fuß auf den Weg zu Stränden in der Nähe von Olbia. Für Fußgänger ist das Leben hier schwer – keine schönen Wege. Immer an den Hauptstraßen und auch mal ein Stück auf einer Kraftstraße, um einen Kanal überqueren zu können. Über die Leitplanke geht es zurück auf den Nebenweg und kilometerweit durch ein Industriegebiet. Zum Verzweifeln. Endlich führt ein Weg ans Wasser – er gleicht zunächst einer Müllhalde. Doch dann werde ich mit einem schönen Küstenwanderweg belohnt, der mich noch einige Kilometer für mein Durchhalten belohnt. Beim Ort Pittulongu erstreckt sich ein schöner Strand, der zum Erholen einlädt. Auch Kai kommt hier gut mit dem Auto hin zum Abholen. Direkt am Strand ist ein Restaurant. Für das Abendessen ideal. Pizza mit Meeresrauschen.

Schnell sind wir zurück. Einen letzten Limoncello gibt es bei Vollmond auf der Terrasse, Heute Abend ist es recht mild.

16.04.22: Rückflug

Noch eine kurze Joggingrunde im Park und um 10.00 Uhr soll das Zimmer geräumt sein. Es geht für die letzten Stunden zu dem schönen Strand von gestern. In der Nähe vom Supermarkt gibt es  einen Wochenmarkt. Ist immer interessant zu sehen, was feilgeboten wird. Heute ist der schönste Tag: Sonne und 22 C. Das Meer ist zwar nicht wärmer als gestern, aber ohne Anbaden im Mittelmeer nach Hause zu fahren, das geht gar nicht.

Also, rein in die kalten Fluten. Einen Sonnenbrand gab es gestern auf der Wanderung  als Andenken an die schöne Reise. Die Mietwagenrückgabe war kurz und schmerzlos – noch einen Kaffee und einen Aperol Sprizz im Flughafen und nun heben wir gleich in Richtung München ab und kommen hoffentlich gut nach Hause.

Dort wartet unsere renovierte Wohnung auf uns, die wir erstmal in Augenschein nehmen müssen. Wir sind gespannt :).

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