Ein langgehegter Wunsch soll dieses Wochenende in Erfüllung gehen, nämlich die Wattwanderung von Amrum nach Föhr. Die Gezeiten lassen eine Wattwanderung am Samstag zu. Wenn man in Hamburg wohnt, ist auch ein Wochenend-Tripp nach Amrum möglich.
Die letzte Fähre geht am Freitag um 19.00 Uhr ab Dagebüll nach Amrum. Eine Fähre früher zu erreichen, wäre schön. Wegen der vielen Baustellen und dem Urlaubsverkehr wird sehr rechtzeitig gestartet und wir erreichen tatsächlich die 18.00 Uhr Fähre. Mit einem Halt auf Föhr wird nach einer 2-stündigen Fährfahrt auf Amrum angelegt.
Auf Amrum ist der Campingplatz in den Dünen bei Wittdün reserviert. Die Campingausrüstung passt auf unsere Fahrräder. Das Auto ist auf dem Festland geblieben. Schon die Überfahrt für zwei Personen und den Fahrrädern kostet € 60,00. Was wohl ein Auto kostet? Nur für ein Wochenende lohnt es wohl nicht. Wie gut, dass die Ausrüstung für Fahrradtouren geeignet ist 😊.
Mit dem Fahrrad ist der Campingplatz schnell erreicht und zum Glück wollen sich noch Einige einchecken, denn die Rezeption schließt eigentlich schon um 20.00 Uhr! Mit der letzten Fähre anzukommen, wäre auch keine Option gewesen. Wer hätte das gedacht, dass die Öffnungszeiten nicht auf die Fährzeiten abgestimmt sind. Wir Dänemarkcamper kennen Öffnungszeiten bis 22.00 Uhr und sind überrascht.
Freitagabend gehen wir Essen, das war der Plan. Es wurden keine Nudeln mit Tomatensoße eingepackt, um den ersten Abend zu überstehen. Gibt es doch eine Pizzeria auf dem Platz. Ja, die gibt es – hat aber nur bis 21.00 Uhr warme Küche ☹. Das ist in kaum zu schaffen. Also wird eine Pizza -to-go eingekauft, die später – nach Zeltaufbau – lauwarm verzehrt wird. Groß und lecker ist sie aber.
Apropos Zeltaufbau: Auf dem Platz gilt freie Platzwahl. Das hört sich gut an. Der Platz ist jedoch Propper voll und es ist kaum ein freies Plätzchen zwischen den Dünen zu finden. So wird es am Anreisetag doch noch etwas stressig mit Platzfindung, Aufbau, Abendessen ….. . In unserem Zelt ist es aber immer wieder gemütlich und so schlafen wir gut ein. Am nächsten Morgen geht es schließlich früh los.
Samstag – der Wecker klingelt um 7.30 Uhr. Schnell zum Duschen. Brötchen und ein paar Lebensmittel zum Frühstücken können ab 8.00 Uhr im Campingladen gekauft werden. Einen Becher Kaffee gibt es zur Frühstückszeit für 1.00 €. Da lohnt sich das Kochen nicht.
Mit dem Bus, der gleich beim Campingplatz hält, geht es nach Norddorf. Dort startet die Wattwanderung. Es bleibt noch Zeit für einen kleinen Rundgang durch den Ort, bevor man sich trifft.
Der Wattwanderer, Dark Bloom, klärt darüber auf, was uns erwarten wird. Es muss ein Priel durchwatet werden, der ca. 1,20 tief ist – also vielen bis zum Bauchnabel reichen könnte. Wer das nicht möchte, kann sich noch umentscheiden. Alle wollen mit. Ca. 35 Personen starten Richtung Watt.
Die Wanderung über das Watt ist ganz entspannt. Die Sonne scheint, es ist windig. Wattschuhe werden nicht gebraucht. Auf die scharfen Austern muss achtgegeben werden. Schon bald kommt der Priel. Es heißt: Hosen aus. Viele haben Badehosen drunter, andere opfern ihre Unterhosen. Nass wird der Hintern auf jeden Fall. Rucksäcke werden hochgehalten und bald sind alle durchgewatet. Das war eine spannende Einlage.
Weiter geht es Richtung Föhr. Auf dem Weg werden wir mit vielen interessanten Informationen versorgt über die Entstehung der Inselwelt, die Beschaffenheit, die Gezeiten und über die Lebewesen im Watt.
Damit es nicht langweilig wird, überrascht uns noch ein heftiger Regenschauer. Wie gut, dass wir die Regenjacken schon tragen.
Die Wanderung ist sehr kurzweilig und schon bald wird das Ziel „Föhr“ erreicht. Tatsächlich hat die Wanderung aber über drei Stunden gedauert. Wir werden von einem Bus erwartet, der uns nach Wyk fährt. Von dort geht die Fähre zurück nach Amrum.
Wyk lädt auch zu einem Spaziergang ein, so dass wir eine Fähre später wählen für die Rückfahrt. Auf dem Weg vom Fähranleger zum Campingplatz kommen wir an der legendären „Blauen Maus“ vorbei. Da wird gleich eingekehrt. Es ist schon fast 19.00 Uhr und bevor es wieder nichts zu essen gibt …… .
Auf dem Campingplatz zurück wird dort eine Beachparty gefeiert. Der Cocktail wird mit zum Zelt genommen als Schlummertrunk. Schon ist der schöne Tag vorbei.
In der Nacht zum Sonntag regnet es, aber am Morgen scheint die Sonne. Was für ein Glück. Nach dem Frühstück muss doch mal nach der Nordsee geschaut werden. Nun ist man schon in den Dünen, aber das Meer ist noch in weiter Ferne. Während wir uns auf die Nordsee zu bewegen, beschleicht uns das Gefühl, dass sie sich immer weiter entfernt – doch wir kommen an. Die Füße werden gebadet, das Badezeug liegt leider am Platz. Mal eben zurücklaufen ist nicht – bei der Entfernung. Leider kommt bald die Zeit zum Abbauen. Ein Wochenende ist eben doch kurz. Nachmittags geht die Fähre zurück. Noch ein kurzer Stopp in Husum, wo es immer leckere Fischbrötchen (Husumer Krabben Brötchen direkt am Markt; einfach super!) gibt und um 19.30 Uhr sind wir wieder zu Hause.