1.Tag
Samstag, den 01.08.15 Anreise
Wir sind auf dem Weg nach Schweden. Wie immer in Herrgottsfrühe klingelte der Wecker. Wir wollen um 09:30 Uhr die Fähre nach Trelleborg kriegen. Haben wir auch ganz gut hinbekommen. Allerdings sehr lange Verladezeiten. Konsequenz: Leider waren zunächst alle schönen Plätze auf dem Sonnendeck besetzt. Aber unser Picknick war auch so sehr nett. Nachher konnten wir uns ein paar Stühle ergattern. Das Wetter ist sehr schön. Strahlend blauer Himmel. Könnte ein wenig wärmer sein. Aber nach der letzten Woche zu Hause wollen wir nicht meckern. Mittag waren wir zum Bufettessen.
Die Fahrt war alles in allem sehr schön und entspannt.
Ankunft in Trelleborg um 17:45 Uhr. Ein bisschen später als geplant. Um 22:00 Uhr macht unser Campingplatz in Kalmar Feierabend. Also müssen wir uns sputen. Wie immer ist das Autofahren in Schweden sehr entspannt und wir kommen mehr als zügig voran. Um 21:15 Uhr sind wir auf Steinsö.- Camping angekommen. Zeltaufbau im Dunkeln ist was für Fortgeschrittene, besonders wenn es sich um ein nagelneues Zelt handelt, das wir zum ersten Mal aufbauen. Aber auch das ging ohne größere Probleme. Alles in allem ein sehr schöner Anreisetag
2. Tag
Sonntag, den 02.08.2015 Kalmar
Erstmal ausschlafen! Das war unser Wunsch nach den anstrengenden Urlaubsvorbereitungen. Doch in Schweden lacht die Sonne – wer hätte das gedacht. Um 8.00 Uhr ist es schon so heiß im Zelt, dass an schlafen gar nicht zu denken ist. Wir frühstücken. Kleine Panne – Kai hat ausversehen Filmmjölk, also Buttermilch gekauft. Macht sich nicht so gut in seinem Kaffee!
Der Campingplatz liegt wirklich toll. So dicht an Kalmar, aber doch direkt an der Ostsee und in der Natur. Dank der Fahrräder können wir die Umgebung schnell erkunden und ich kann auch gleich baden gehen.
Zu um 15.00 Uhr sind wir bei Annkristin eingeladen und können mit dem Fahrrad anreisen. Der Nachmittag ist sehr schön. Wir werden mit Kaffee und Kuchen verwöhnt. Später wird gegrillt und es gibt leckeren Kartoffelsalat und Gemüse von Öland.
Den Abend und einen schönen Sonnenuntergang genießen wir bei unserem Zelt. Mit so milden Abenden haben wir gar nicht gerechnete!
3. Tag
Montag, den 03.08.2015 Kalmar
Heute geht es nach Kalmar. Erst wird aber gejoggt und gebadet. Das ist Urlaub!
Kalmars City mit Schloss ist bald abgelaufen. Schnell noch für das Abendbrot Pytti Panna einkaufen und zurück zum Platz. Mit unseren Rädern gar kein Problem. Jeder genießt den ruhigen Nachmittag auf seine Art. Ich radle ans Wasser zum Lesen und Schwimmen.
Vorm Essen noch mal eine Runde laufen. Unser Essen ist richtig lecker. Wir treffen noch einige Vorbereitungen für unsere Radtour, die morgen beginnt und dann ab auf die Matte. Gotland ruft!
4. Tag
Dienstag, den 04.08.2015 Von Kalmar nach Gotland
Um 7.00 klingelt der Wecker. Wir wollen zeitig starten. Wer weiß, wie es uns gelingt, alles notwendige auf den Rädern zu verstauen und Tickets brauchen wir auch noch. Zum Glück klappt alles reibungslos. Unser Auto steht nun auf dem Langzeit-Parkplatz, von dem uns jetzt ein Stück gehört. Die 3 Std. Überfahrt sind vom Wetter wieder ein Traum. Wir sitzen imT-Shirt an Deck und genießen die Sonne! Dabei hat bei dieser Fähre jeder Passagier einen festen Sitzplatz wie im Flugzeug. Bei diesem Wetter echte Verschwendung!
Wir kommen gut von der Fähre. Unser Weg führt uns durch Visby und wir bekommen einen ersten Eindruck vom mittelalterlichen Flair der Stadt. Wir treffen auf Ritter und Gaukler, die zum größten Mittelalter-Festival Europas nach Gotland gekommen sind. Wir fahren aber jetzt zum Zeltplatz mit unserem ganzen Gepäck. Wir stellen fest: So ganz ohne Hügel ist Gotland aber nicht! Der Campingplatz liegt wirklich traumhaft. Direkt am Meer. Wir müssen ziemlich weit runter radeln – und irgendwann wieder hoch. Die Zelte sind fix aufgebaut. Tjorven und ich müssen schon jetzt den Berg wieder hoch, um einen ICA für den notwendigen Einkauf zu suchen. Hoch muss man schieben! Die Küche ist hier mit funktionierenden Backöfen ausgestattet, das wollen wir uns zunutze machen. Es gibt Backofenpommes und Köttbullar. Alles rein in den Ofen und 20. Min. später ist unser leckeres Essen fertig.
Zur Belohnung gibt es noch einen tollen Sonnenuntergang!
5. Tag
Mittwoch, den 05.08.2015 Gotland/Visby
Regentropfen fallen auf unser Zelt – was für ein seltenes Geräusch. Zum Glück ist es Nacht. Der Morgen ist auch erst bewölkt, vermischt mit wenigen Tropfen Regen. Die Temperatur stimmt aber. Das Gute: Wir können mit gutem Gewissen länger liegen bleiben. Schon beim Frühstück reißt es auf. Mit dem Fahrrad geht es zum Mittelalterfest und der Himmel ist schon wieder blau. Der Mittelaltermarkt ist wirklich riesig! So viele, die sich verkleidet haben. Auch bei unserem Rundgang durch die Stadt treffen wir immer wieder Mittelalter Fans.
Mit unseren Einkäufen für das Abendbrot kehren wir am Nachmittag zurück. Da springen wir doch gleich noch mal in die Ostsee. Die Wassertemperatur ist okay. Leider gibt es viele Algen. Vom Badesteg kommt man ganz gut rein ins Wasser. Heute essen wir Chickennuggets und Kartoffelwaffeln aus dem Backofen.
Wir wollen die Abendstimmung beim Mittelaltermarkt erleben und radeln
noch mal los. Dort angekommen ist aber schon alles zu. Das schwedische Nachtleben ist doch sehr eingeschränkt. Wir bummeln noch die Strandpromenade runter. Die Sonne geht wieder traumhaft unter und die Stimmung ist sehr sommerlich.
6. Tag
Donnerstag, den 06.08.2015 Visby
Kaffeeduft weckt mich auf. Kai hat den ersten Kaffee gekocht, den wir halb im Zelt und halb vorm Zelt genießen. Wir haben dabei Meerblick und blauen Himmel. Auf zum Joggen und zum Schwimmen! 6 km stehen auf dem Programm. Zur Belohnung ist das Frühstück schon fertig. Anschließend nehmen wir uns noch etwas Zeit um z. B. meine Fahrradkette zu fetten.
Wir starten noch mal Richtung Visby Hafen zu einem Stadtrundgang. Die Stadt ist wirklich schön. Der Blick auf die Stadtmauer, die mittelalterlichen Ruinen, viele Restaurants und Cafés. Überall herrscht buntes Treiben in den Gassen.
Natürlich wird wieder eingekauft. Es gibt mit Hackfleisch gefüllte Wraps und Honigmelone. Ein ganzes Glas Boston Gurka wird verputzt.
Vorm Kochen und Essen springe ich aber noch mal in die Ostsee. Diese tolle Lage muss ausgenutzt werden. Den anderen ist es zu kalt. Die Schweden Baden aber auch komisch: Nach gefühlten 30 Sekunden gehen die wieder raus aus dem Wasser.
Nach dem Essen wird noch eine Runde gekniffelt und dann ab ins Bett.
7. Tag
Freitag, den 07.08.2015 Visby
Frühsport, Radtour und Tournierspiele – das ist heute unser Plan.
Wir fahren zu den höchsten Klippen Gotlands – Högklint.
Der 45 m hohe Felsen bietet uns eine herrliche Aussicht auf Visby und über das Meer. Im Hafen sehen wir zwei Kreuzfahrtschiffe und einige Kreuzfahrer sind mit uns auf dem Plateau. Zum Glück haben die keine Zeit, die schöne Wanderung entlang der Steilküste zu machend, die wir unternehmen. Der Weg führt uns runter an den Kieselstrand und lange Zeit glauben wir an einen Rundwanderweg. Leider müssen wir
irgendwann einsehen, das wir den ganzenWeg zurück müssen. Ist aber nicht so schlimm, denn der Weg ist wirklich schön und das klettern über die Felsen bringt Spaß. Zur Belohnung kehren wir noch im „Fridhem“ ein. Es ist das Sommerhaus der Prinzessin Eugénie und wurde 1861 mit einem tollen Meerblick errichtet. Heute ist es ein Café. Wir stärken uns mit frischen Waffeln und der hiesigen Spezialität, dem Saffranspannkaka.
Auf dem Rückweg kaufen wir noch schnell ein. Am Campingplatz zurück, springen wir noch schnell ins Wasser. Leider gibt es jetzt viele Algen.
So, jetzt noch zu den Ritter-Tournier-Spielen.Die Ritterspiele sind wirklich nett, auch wenn wir die Witze nicht so richtig verstehen.
Kaum sind die Spiele zu Ende, fängt es an zu regnen. Wir radeln schnell nach Hause, aber da ist der Regen auch schon vorbei. Ein schnelles Essen ist geplant: Prinzkorv mit Kartoffelsalat. Wir essen im Aufenthaltsraum und dann wird schnell geschlafen. Die Nacht ist jedoch sehr unruhig. Der erwartete Regen bleibt zwar aus, aber mitten in der Nacht ertönt laute Musik. Kaum schlafen wir wieder, beginnt ein Wecker zu klingeln und hört nicht auf. Eine Nacht im Zelt kann schon anstrengend sein!
8. Tag
Samstag, den 08.08.2015 Von Visby nach Lickershamn
Heute geht es weiter in den Norden. Lickershamn ist unser Ziel. Dort erwartet uns ein romantisches Fischerdorf, ein Strand und Rauk Jungfrun.
Mit unseren schwer bepackten Rädern treten wir die Reise an. Von wegen, Gotland ist flach wie eine Flunder! Da irrt der Reiseführer! Ganz schöne Steigungen mussten bewältigen werden. Eine Pause legen wir bei den Lummelundagrotten ein. Eine Kalkstein-Tropfsteinhöhle, die größte Gotlands. Die Besichtigung ist ganz interessant. Schon gegen 16.00 Uhr sind wir am Ziel und es waren auch nur 25 km. Der Ort entspricht unseren Erwartungen. Der Zeltplatz ist schön, aber laut. Hier wird scheinbar ein feucht-fröhlicher Schweden-Geburtstag gefeiert.
Zu Essen gab es Falukorv und Kartoffelmus
Der Sonnenuntergang war traumhaft. Die Sonne ist wirklich im Meer versunken.
9. Tag
Sonntag, den 09.08.2015 Lickershamn
Die Ostsee blüht und ist voller Algen. Das Schwimmen ist heute Morgen gerade noch möglich. Für einen Strandtag reicht die Wasserqualität aber nicht mehr. Macht nichts, wir wollen schließlich den Rauk Jungfrun besteigen. Kai muss sich von einem einklemmten Nerv erholen. Am späten Vormittag starten wir. Direkt im Ort beginnt der Wa
nderweg.
Im Reiseführer wird der Weg mit 30 Min. angegeben. Wie langsam muss der Autor gegangen sein? Wir schaffen es in der Hälfte der Zeit. Der Felsen ist sehr interessant. Der Weg geht noch weiter zu einer Bunkeranlage. Hier hat man einen schönen Blick auf das Meer. Die Kinder bleiben dort in der Sonne. Kai und ich spazieren noch etwas durch den Wald. Heute gibt es auf unserem Ausflug ein Picknick. Natürlich Köttbullar. Zurück im Ort stärken wir uns noch mit einem Eis. Ich suche mir ein Salmiakki-Eis aus. Das ist richtig lecker! Der Räucherfisch für unser Abendbrot wird auch gleich eingekauft. Trotzdem müssen wir noch zum Supermarkt. Dort in der Nähe ist aber auch die Stenkyrka, die sehr sehenswert ist. Wir machen uns auf den Weg zur Sehenswürdigkeit und zum Einkauf. Zum Fisch soll es Pellkartoffeln geben. Unser Essen war richtig gut! Zum Nachtisch gab es Kanelbullar zum Aufbacken. Ach ja, vor dem Essen war ich noch Joggen in einem nahe gelegenen Naturschutzgebiet, das ich auf diese Weise entdeckt habe. Da hatte ich mir das gute Essen auch verdient. Um den traumhaften Sonnenuntergang zu genießen, finden Kai und ich ein schönes Plätzchen am Meer. Als Sundowner gibt es ein schönes Bier.
10. Tag
Montag, den 10.08.2015 Lickershamn – Insel Fårö
Gefühlt geht es nur Berg auf. Gut, dass wir viele Kohlenhydrate gefrühstückt haben. Unser Aufbruch war etwas holperig – immer lag noch etwas rum, was verstaut werden wollte. Auch haben wir das Gewicht anders verteilt. Tim musste mehr, Kai weniger transportieren. Der erste Berg wurde gut bewältigt. Doch es folgten noch viele Steigungen. Trotzdem sind wir gut voran gekommen. Ein kleines Stück wurden wir von der Fähre transportiert, die sogar kostenlos war. Die letzten 12 km hatten es aber noch mal in sich. Die 70 km Tagesetappe waren nicht ohne. Der Strand und der Campingplatz sind hier aber richtig schön. Für schwedische Verhältnisse ist richtig was los. Natürlich wurde erst aufgebaut, bevor es ans und ins Meer ging. Zum Glück hatten wir unterwegs zwei Grillhähnchen gekauft, so dass wir nicht lange kochen mussten. Zum Ausklang des heutigen Tages wurde Karten gespielt. Nun liegen wir erschöpft und müder im Bett.
11. Tag
Dienstag, den 11.08.2015 Fårö
Faulenzertag. Erst ein erfrischendes Bad im Meer, Frühstück und wieder an den Strand. Der Sand ist weiß, weich und warm. Die Ostsee hat eine angenehme Badetemperatur. Lesen, Baden, Eis essen und nichts tun. Ein richtiger Urlaubstag.
Leider holt uns am frühen Abend der nahende Hunger in die Realität zurück. Der Einkauf wird zum Familienausflug. Im ICA-Prospekt entdecken wir ein Rezept für einen leckeren Kartoffelsalat. Den machen wir uns und Fischstäbchen gibt es dazu. Zu Viert kochen und schnippeln wir. Das Resultat ist sehr lecker. Noch schnell etwas Urlaubspost erledigt und schon ist der Tag vorbei.
12. Tag
Mittwoch, den 12.08.2015 Fårö
Ausflugtag. Ein Blick auf die Karte und in den Reiseführer zeigt uns: Es gibt viel zu sehen auf der kleinen Insel. Wir beschließen einen Tag zu verlängern und zwei Tagestouren ohne Gepäck zu unternehmen. Unser erstes Ziel, den Leuchtturm verfehlen wir. Über Schotterpisten und hügeligen Waldböden erreichen wir dafür das Raukegebiet Langhammaren. Zwischen den Felsformationen gehen wir spazieren und klettern ist auch erlaubt. Der Himmel ist bewölkt und auch das Regenzeug kommt zum Einsatz. Weiter geht es zu den Fischerhütten von Helgumannen.
Ohne die Kinder finden wir doch noch den Leuchtturm. Auf dem Rückweg entdecke ich endlich Blaubeeren, habe aber keine Zeit zum Pflücken. Kai ist schon über alle Berge, der findet Blaubeeren pflücken doof.
Wir kommen am Laden vorbei. Heute gibt es Spaghetti mit Pesto und Tomate Mozzarella. Am Abend ist es kalt und feucht beim Kartenspiel.
13. Tag
Donnerstag, den 13.08.2015 Fårö
Pechtag. Wir lassen es langsam angehen, aber dann starten wir doch mit unserem Tagesausflug. Heute wollen wir uns von der anderen Seite dem Raukegebiet nähern. Die Lust ist bei Kai und den Kindern so la, la. Unser Navi führt uns über unmögliche Wege und manchmal auch in die Irre. Das hebt nicht die Stimmung. Dann passiert es: Am „Point of no return“ hat Tim einen Platten und wir haben kein Flickzeug dabei. Kai ist ganz schön ärgerlich! Wie kommen wir nun an das 20 km entfernte Flickzeug? Wir schmieden folgenden Plan: Kai und Tim bleiben beim kaputten Fahrrad. Ich radele los – Ich hole das Werkzeug unf bringe es zu den Männern. Die hatten mit geliehenem Werkzeug schon das Hinterrad demontiert und die Löcher gefunden, so dass alle Drei bald zurück waren.
Dieser Aktion viel leider das Blaubeeren pflücken zum Opfer.
Falukorv mit Snabbmakkarona. Zum Nachtisch gab es Eis. Heute Abend ist es richtig kalt und feucht. Da ruft bald der Schlafsack!
14. Tag
Freitag, den 14.08.2015 Fårö nach Slite
Reisetag. Früh aufgestanden um noch einmal den schönen Weg entlang der Küste zu joggen und am herrlichen Strand in der Ostsee zu schwimmen. 55 km haben wir vor uns. Es geht wie immer auf und ab. Seit Tagen treffen sich Harley Davison Fahrer auf Gotland. Richtige „Harley Days“. Auch die brausen zu Dutzenden an uns vorbei. Nach der Fähre erledigen wie schon mal unsere Einkäufe. Wer weiß, was sich noch so findet. Eine kurze Rast erlauben wir uns, bevor wir unser Tagesziel erreichen. Slite ist hier auf Gotland scheinbar die Industriestadt und wird beherrscht von einer großen Zementfabrik. In die eine Richtung geschaut, hat man tollen Meerblick. Dreht man den Kopf, dominiert die Fabrikanlage mit ihren Schornsteinen. Dafür scheint Slite recht wohlhabend zu sein mit einem Kurpark und schönen Anlagen.
Unser Campingplatz liegt sehr zentral, aber auch direkt am Strand. Angekommen, chillen wir erstmal in der Sonne. Das Wasser ist warm, aber es weht ein kalter Wind. Baden geht keiner von uns. Wir genießen die Sonne lesend. Schnell noch die Zelte aufgebaut. Heute gibt es Erbsensuppe aus dem Plastikdarm. So wird hier vieles verpackt. Wir haben gelesen, das die Schweden einmal in der Woche Erbsensuppe essen, darum unsere Essensauswahl. Es wird kalt und windig. Das erste Mal hole ich meine Trainingshose raus. Um noch mal warm zu werden, unternehmen Kai und ich einen Spaziergang – die Kinder suchen das wärmende Zelt auf. Schon wieder geht ein schöner Tag zu Ende.
15. Tag
Samstag, den 15.08.2015 Slite
Viel ist hier nicht los. Wir haben aber den Strand und die Ostsee vor der Zelttür – was will man mehr. Im kleinen Hafen wird Fisch verkauft. Da schlagen wir zu. Scholle, geräucherter Lachs, geräucherte Krabben. Alles lecker. Dazu soll es die köstlichen gotländischen Kartoffeln geben. Doch bis zum Essen genießen wir einen langen Strandtag und lesen fast die ganze Zeit. Das Wasser soll 20 C haben und es hat bestimmt diese Temperatur. Nach dem leckeren Mahl machen wir uns auf, noch ein paar Geocaches zu finden. Wir finden drei Stück und entdecken dabei noch ein paar schöne Ecken von Slite.
16. Tag
Sonntag, den 16.08.2015 Von Slite zurück nach Visby
Schnell noch mal mein Sportprogramm. Ich jogge unseren Spaziergang von gestern Abend noch mal ab mit einen paar Schleifen und genieße noch mal das schöne Wasser. Nach dem Frühstück brechen wir zu unserer letzten Etappe auf. 50 km und wir sind am Ziel. Eine gute Zeit sind wir heute gefahren. 20 km/h. Den Berg zum Campingplatz fahren Tjorven und ich nicht erst runter, um dann für die Einkäufe wieder hoch zu radeln. Wir legen unser Gepäck ab und düsen zum ICA. Heute soll gegrillt werden. Tim hat noch die Idee, am Strand ein Lagerfeuer zu entfachen.
Bevor diese Aktionen starten, wird aber noch gebadet.
Der Abend wird mit Grill und Feuer richtig lauschig. Wir bleiben direkt mal länger auf. Beim Zelten sind die Abende immer nicht lang. Es wird hier doch schon zeitig dunkel und es kühlt sich dann auch ab.
17. Tag
Montag, den 17.08.2015 Visby
Auch wenn wir Visby jetzt schon kennen, kann man immer noch neue schöne Ecken entdecken. Wir vermissen die Ritter, die noch vor zwei Wochen das Stadtbild geprägt haben. Was wir nicht entdecken, ist der Brunnen aus dem Gotland-Krimi „Maria Vern“. Unsere Fährpassage haben wir jetzt auch gebucht. Zwischen den aufgebacken Kanelbuller und dem Abendessen ( Pitty Panna, Köttbullar, Spiegelei und Bostongurka – ja, wir leben richtig fett!), will ich noch mal die Gelegenheit zum Schwimmen nutzen. Damit mir richtig warm wird, jogge ich vorher noch. Herrlich! Hinterher ist mir aber richtig kalt. Die Abende werden doch schon frischer!
18. Tag
Dienstag, den 18.08.2015 Visby-Malmö
Um 5.00 Uhr klingelt der Wecker. Um 06.15 wollen wir vom Platz rollen und um spätestens 07.00 Uhr müssen wir an der Fähre sein, die um 07.15 Uhr ablegt. Zum Glück ist es schon hell, dass lässt uns leichter aufstehen. Alles klappt. Mit diversen Harleys rollen wir am Bord. Kai sprintet schnell an Deck, um uns einen guten Platz zu reservieren. Diesmal konnten wir Ökonomie buchen ohne Sitzplatz. Die Überfahrt startet mit einem gemütlich Picknick-Frühstück. Das Wetter ist wieder ein Traum. Kai und ich lesen die ganze Zeit draußen in der warmen Sonne. Um 10,15 Uhr wird angelegt. Unser Auto wartet unversehrt auf dem Langzeitparkplatz. Schnell ist alles verstaut und die Fahrräder montiert. Auf geht’s nach Malmö. Wir haben viel Zeit und besichtigen noch eine Glasbläserei mit Outletcenter. Der ist aber nicht so toll. Unglaublich aber wahr: Wir treffen Balthasar und Familie.
Der Campingplatz in Malmö ist sehr groß und könnte besser gepflegt sein, aber er liegt ganz schön. Mit Blick auf die Brücke direkt an der Ostsee. Zum Centrum führt ein Radweg – ideal für uns! Ach ja, heute haben wir unsere Notration gegessen: Kartoffelsuppe aus der Dose. Die hatten wir eigentlich für den 1. Abend mit in den Urlaub genommen.
19. Tag
Mittwoch, den 19.08.2015 Malmö
Das Wasser ist hier auch schön, doch warnt mich ein badender Schwede vor Feuerquallen, die er gesehen hat. Also schwimme ich nicht raus, sondern unterhalte mich mit ihm.
Mit dem Rad geht es in die Stadt. Dort findet eine Art „Food Truck Festival“ statt mit Musik. Wir lassen uns ein Elch Kebab schmecken. Tim schmeckt es nicht. Wir bummeln durch die Stadt und kaufen zum Schluss – wie immer – unser Abendbrot ein: Lachsfilet mit Nudeln und …. Bostongurka.
20. und letzter Tag in Schweden
Donnerstag, den 20.08.2015 Malmö
Einkaufstag. Nachdem wir jetzt in den vergangenen drei Wochen überwiegend schwedische Produkte gegessen haben ( man bedenke allein die Unmengen an Bostangurkan ), wollen wir auch einige dieser Spezialitäten mit nach Hause nehmen. Ein Großeinkauf wird gestartet bei LIDL, den es hier in Malmö gibt und natürlich bei ICA. Scheinbar haben wir Schwedens Vorräte an Bostongurka ernsthaft in Gefahr gebracht, denn wir bekommen nur noch vier große Gläser eingekauft.
Heute am letzten Tag gehen wir Essen. Wir sitzen gemütlich draußen und genießen den letzten Abend. Den Nachtisch holen wir uns auf dem Food Market. Das meiste haben wir schon gepackt. Morgen wird der Wecker um 6.30 Uhr klingeln, denn um 9.00 Uhr müssen wir bei der Fähre sein.
21. Tag
Freitag, den 21.08.2015 Rückreise
Um 6.15 Uhr schäle ich mich aus dem Schlafsack. Es ist noch frisch draußen, aber ich möchte das letzte mal die Gelegenheit nutzen, ein Morgenbad in der Ostsee zu genießen. Es weht ein kühler Wind, aber das Wasser ist wie immer angenehm. Viel Zeit bleibt mir nicht, aber es ist noch mal richtig schön. Urlaub halt. Ich dusche gleich am Strand. Die anderen bauen schon ab und gemeinsam sind wir rechtzeitig fertig. Wir sind pünktlich auf der Fähre und die Überfahrt ist wieder ein Traum! Wir sitzen die ganze Zeit auf dem Sonnendeck in der Sonne. Genießen unser mitgebrachtes schwedisches Frühstück und gehen zum Lunch-Büfette. Schnell noch ein bisschen Schnaps eingekauft und gleich sind wir in Travemünde.
Ein schöner Urlaub geht zu Ende. So tolles Wetter hatten wir schon lange nicht mehr. Wir haben alles richtig gemacht – besonders bei der Auswahl der Himmelsrichtungen, die wir dieses Jahr eingeschlagen haben. Schweden ist immer wieder eine Reise wert!